… was gibt es dann zu beachten? Ein sehr nettes und ausführliches Feedback eines Kunden hat mich dazu angeregt, diese Fragestellung für unseren Blog aufzugreifen: „Ihre Angebote sind sehr schön und auch für den kleineren Geldbeutel ist etwas dabei.“
„Ich suche als Laie für einen Zehnjährigen eine Einsteiger-Trompete und musste mich erst über Wikipedia genauer informieren. Da die Trompete und das Kornett gleich viel gekostet haben, wusste ich nicht, was das bessere Instrument für ein Kind als Einsteiger im Schulorchester ist und worin der Unterschied besteht.“
Wer wäre besser geeignet als unser Experte Frank, diese und weitere Fragen zu beantworten?
Frank, kannst Du kurz erklären, worin der Unterschied zwischen einer Trompete und einem Kornett besteht?
Frank: Von der Spielweise sind beide Instrumente sehr ähnlich. Sie spielen in der gleichen Tonlage, haben den gleichen Tonumfang und sind meist in B gestimmt. Unterschiede gibt es in den Einsatzbereichen, was sich auf dem unterschiedlichen Klang begründet.
Die Trompete ist in Deutschland am weitesten verbreitet und findet Einsatz in der Klassik, Jazz, Blasmusik u.v.m. Das Kornett ist kompakter gebaut und gehört zu der Familie der Saxhörner. Durch den speziellen Mensurverlauf, also das Verhältnis zwischen Breite und Länge des Instruments, sind die verschiedenen Instrumente der Saxhornfamilie klanglich sehr ähnlich. Ein tief gespieltes Kornett klingt ähnlich wie ein hoch gespieltes Baritonhorn. Dadurch ist das Kornett in Brassbands sehr beliebt und wird dort oft eingesetzt.
Der auffälligste Unterschied besteht in der Baugröße beider Instrumente. Das Kornett ist kompakter gebaut und wird daher auch immer beliebter als Schülerinstrument ab der 3. Klasse. Die Ventile sind näher am Gesicht und das Gewicht ist kompakter, sodass diese Instrumente sich gut halten lassen.
Wenn man beginnt, Kornett zu erlernen, kann man dann später problemlos auf Trompete überwechseln?
Frank: Ja, das ist ohne Probleme möglich. Die Spielweise, Ansprache, Griffweise und Tonhöhe sind bei beiden Instrumenten identisch. Das Kornett eignet sich aber am Anfang zum Beispiel deutlich besser als eine Taschentrompete, da die Intonation des Kornetts bei weitem besser als die einer Taschentrompete ist. Ich erwähne jetzt hier die Taschentrompete, weil viele Leute vielleicht denken, eine Taschentrompete, die ja kleiner bzw. kompakter ist als eine normale Trompete, könnte sich vielleicht für einen Anfänger besonders gut eigenen. Das ist aber eben nicht der Fall.
Was bedeutet das genau, dass beim Kornett die Intonation besser ist?
Frank: Die sogenannte Intonation ist bei Instrumenten sehr wichtig. Jedes Instrument muss eingestellt werden, egal ob es sich um eine Gitarre, ein Klavier oder Trompeten handelt. Als Referenz gilt der Kammerton A mit 440 bzw. 442 Hz. Darauf wird die Grundstimmung eingestellt (mit dem Hauptstimmzug), um zu ermöglichen, dass mehrere Instrumente miteinander musizieren können. Außerdem muss das Verhältnis aller spielbaren Töne auf einem Instrument untereinander passen.
Bei der Gitarre werden die Saiten einzeln gestimmt, bei Blasinstrumenten wird die Stimmung grob durch die Bauweise und dann über den Ansatz bzw. die Stimmzüge an den Ventilen fein eingestellt. Da Trompete und Kornett in der heutigen Bauweise seit über 170 Jahren gebaut werden, steckt viel Erfahrung in diesen Instrumenten, sodass oft eine bessere Qualität als bei „neuen“ Instrumenten wie Taschentrompeten resultiert.
Kommen wir nochmal zum Anlass unseres kleinen Interviews zurück. Der Kunde fragte sich ja auch, welches Instrument – Trompete oder Kornett – für ein Kind als Einsteiger im Schulorchester das bessere wäre?
Frank: Das entscheidet sich vor allem nach der Körpergröße. Die Trompete hat zwar das gleiche Gewicht, ist aber länger bzw. die Maschine auch weiter vom Gesicht entfernt. Deswegen ist sie für ein kleineres oder jüngeres Kind schwerer zu halten. Hinsichtlich dieser Einschätzung sollte man am besten Rücksprache mit dem Musiklehrer bzw. dem Musikhaus seines Vertrauens halten.