Ein dreifaches Hipphipphurra! Wir gratulieren ganz herzlich! Unser Metallblasinstrumentenmacher Frank Gallitschke hat seinen Meister in der Tasche! Ihr könnt damit ab sofort auf eine echte Meisterwerkstatt zurückgreifen, wenn Ihr die Dienste unserer Kirstein-Bläserwerkstatt in Anspruch nehmt!
Drei Blasinstrumentenmacher-Profis für Euch!
Mit Frank und unseren zwei anderen Instrumentenbauern Markus und Simon steht Euch als Bläsern in unserer Meisterwerkstatt jetzt ein echtes Dream-Team für all Eure Belange zur Verfügung!
Frank Gallitschke, Blechblasinstrumentenmachermeister
Frank hat seine Ausbildung bei der Markneukirchener B&S GmbH begonnen. Der Tubist wurde bereits 2014 im Rahmen der Nationalen Bestenehrung in Berlin als bester Auszubildender des Bereichs Metallblasinstrumentenmacher bundesweit ausgezeichnet. Sechs Jahre später ist er nun ganz offiziell Meister seines Fachs.
Markus Kübler, Holzblasinstrumentenmacher
Markus ist ein Holzblasinstrumentenmacher mit einer über 20-jährigen Erfahrung. Seine Ausbildung hat der Fagottist und Klarinettist bei Harald Hüyng in Düsseldorf gemacht und auch im traditionsreichen Haus Votruba in Wien war Markus tätig.
Simon Fendt, Metallblasinstrumentenmacher
Simon, Metallblasinstrumentenmacher und Trompeter, ist unsere jüngste Errungenschaft für die Bläserabteilung. Er hat seine Ausbildung in der Berufsfachschule ganz hervorragend als Langmatz-Preisträger abgeschlossen.
In unserer Meisterwerkstatt kümmern sich Frank, Markus und Simon um Reparaturen, Überholungen und Umbauten Eurer Blechblasinstrumente und Holzblasinstrumente. Eure Instrumente sind hier in besten Händen, zum Beispiel bei
- Wartung und Reinigung von Musikschulinstrumenten
- Durchsicht und Einstellen von Holzblasinstrumenten
- Polsterwechsel und Teil- oder Generalüberholungen von Holzblasinstrumenten
- Maschinenüberholung und Ausbeulen von Metallblasinstrumenten
- Umbauten von Metallblasinstrumenten (z. B. Trigger oder weitere Ventile nachrüsten)
- Generalüberholungen von Metallblasinstrumenten
Wenn Ihr Fragen oder Wünsche zu unserem Sortiment oder den Angeboten unserer Meisterwerkstatt habt, wendet Euch immer gerne vertrauensvoll an unsere Fachansprechpartnerin für Bläser, Claudia Streit (08861-909494-5 oder blaeser@kirstein.de). Sie wird den Kontakt zu Eurem Experten bei uns herstellen.
„Endlich geschafft!“ – 7 Fragen an unseren neuen Meister Frank
Frage 1: Bist Du auf Deinen Meistertitel genauso stolz wie wir auf Dich? 😊
Ja, stolz und froh, es endlich nach dreieinhalb Jahren und vielen Mühen geschafft zu haben!
Frage 2: Wie anstrengend war es, den Meister zu machen? Worin lagen für Dich die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung war sicherlich die Organisation an sich und es zu managen, die Weiterbildung nebenberuflich zu machen. Den betriebswirtschaftlichen Teil und die Ausbildereignungsprüfung konnte ich in Weilheim bei der Handwerkskammer Oberbayern machen, wobei ich da ein Jahr pausieren musste, weil ein Kurs gestrichen wurde.
Die größte Herausforderung war, die Weiterbildung zum Meister nebenberuflich zu machen.
Den praktischen Teil 1 und den fachtheoretischen Teil 2 wollte ich ursprünglich eigentlich in Bayern machen, wobei es da leider so war, dass das nicht geklappt hat: die Prüfungskommission konnte mir einfach über einen sehr langen Zeitraum keinen Prüfungstermin zusichern, irgendwie war da der Wurm drin. Daher habe ich mich letztendlich im Frühjahr 2019 für die Weiterführung in Markneukirchen bei der Handwerkskammer Chemnitz entschieden. Dort war es dann so, dass der Teil 2 berufsbegleitend jeden Freitag und Samstag stattfand, was für mich extrem viel Fahrerei bedeutete, und der Teil 1 bestand neben Arbeitsproben aus dem Meisterstück selbst und einer Generalüberholung.
Natürlich war das für mich auch eine handwerkliche Herausforderung, klar, zumal wir ja hier im Musikhaus bislang nicht selbst Instrumente bauen. Ich hatte also viel zu üben und habe in diesem Zuge auch unsere Werkstatt hier nach und nach mit etlichen weiteren Werkzeugen und Spezialvorrichtungen ausgestattet.
Frage 3: Kommen wir mal zu Deinem Meisterstück. Du hast ein Helikon gebaut. Warum hast Du Dich dafür entschieden?
Naja, die Anforderung vom Prüfungsausschuss war bei der Generalüberholung und beim Neubau: „Das Instrument muss mindestens ein dreiventiliges Tenorhorn oder Waldhorn sein.“ – Ein Helikon in F war schon seit Langem ein Wunschinstrument von mir. Also habe ich die Herausforderung gesucht und dieses Instrument gewählt, das noch niemand zuvor als Meisterstück gebaut hatte.
Ich habe die Herausforderung gesucht und dieses Helikon in F gebaut, das noch niemand vor mir als Meisterstück gebaut hatte.
Frage 4: Auf was zeigst Du da?
Da zeige ich auf das Mundrohr, das aus zwei Teilen konstruiert ist, damit das Mundstück perfekt vor dem Mund platziert werden kann. Es ist aus Neusilber und mit einem Kluppenzug ausgestattet. Dabei verläuft das Mundrohr vom Mundstück aus bis hin zum Ventil stetig konisch.
Frage 5: Und was zeigst Du uns hier? Das sieht imposant aus!
Hier kannst Du einzelne Schritte sehen, aus denen ein Korpusbogen letztendlich entsteht. Er besteht grundsätzlich aus zwei Hälften. An der Wand hinter mir hängt die Zeichenvorlage des Bogens, die auf Messing übertragen und ausgeschnitten wird. Dann bördelt man die Kanten um, verzahnt sie und verlötet die Hälften miteinander (was ich auf dem Foto von Dir aus gesehen in der rechten Hand halte). Zu diesem Zeitpunkt hast Du praktisch noch zwei „platte“ Bestandteile, die zusammengefügt sind. Danach wird der Bogen mit Stangen durch Reiben und Drücken rund gemacht (halte ich auf dem Foto von Dir aus gesehen links). Anschließend wird der Bogen gefeilt, mehrmals geschliffen und poliert, zugeschnitten und ist dann einbaufertig.
Frage 6: Wie lange hast Du insgesamt eigentlich an Deinem Meister-Helikon gearbeitet? Da wird ja sicherlich auch nicht gleich alles auf Anhieb klappen, sondern man braucht dann und wann auch eine gute Portion Geduld, oder?
An sich habe ich rund ein Jahr daran gearbeitet. Zuerst habe ich die Mensur vermessen und mit der Zeichnung in CAD angefangen, so konnte ich im Voraus schauen, ob die einzelnen Teile zusammenpassen und auch von den Gesamtlängen her stimmen. Mit dem Bau des Instruments habe ich nach der Generalüberholung im Januar angefangen. Ja, es hat einiges nicht sofort geklappt. Vor allem die Korpusteile brauchten mehrere Versuche. Den Hauptbügel habe ich neun Mal gemacht, den Anstoß insgesamt vier Mal, bis die Teile die perfekten Maße und Form hatten. Da habe ich mir dann auch selbst ab und zu mal die Frage gestellt: „Oh Mann, warum habe ich nicht einfach ein Waldhorn gebaut …?“
Ich habe rund ein Jahr an meinem Meister-Helikon gearbeitet.
Frage 7: Welche Frage hätte ich Dir noch stellen sollen?
Hm, vielleicht, was mir am meisten während des Meisterkurses gefehlt hat … Das war nämlich das selbst Musik machen. Da ich jeden Freitag und Samstag in Markneukirchen war und sonntags am Meisterstück gearbeitet habe, konnte ich seit Oktober 2019 nicht mehr zur Musikprobe gehen oder bei Konzerten der Stadtkapelle Schongau mitspielen. Durch Corona hat sich dann alles sogar noch verlängert, weil man sich nicht im Verein treffen konnte und kann. So kann ich jetzt, so gerne ich das eben täte, leider auch noch nicht mit meinen Musikerkollegen auf meinen Erfolg anstoßen … aber das holen wir auf jeden Fall noch nach! 😁
Bis jetzt konnte ich leider noch nicht mit meinen Musikerkollegen auf meinen Erfolg anstoßen, aber das holen wir auf jeden Fall noch nach!