Ein Frühlingsnachmittag Ende März. Das Wetter: naja, so lala. Eben das richtige Wetter, um es sich drinnen gemütlich zu machen und in aller Ruhe seinen In-House-Hobbies nachzugehen. Während draußen der Wind ums Haus pfeift, stellt Jutta ihre Tuba behutsam neben dem Sofa ab. Sie liebt ihre Tuba. Sie lässt ihren Blick über das imposante Instrument gleiten. Das Tuba üben eben, das war zwar wie immer klasse. Tuba zu spielen, bringt ihr zwar einen Mordsspaß, allerdings …
Während Jutta ihren Gedanken nachhängt, findet die Sonne ein Schlupfloch in der Frühjahrswolkendecke. Ein Sonnenstrahl tastet sich, zunächst schüchtern, dann aber mit unbeirrter Vehemenz, durch das Fensterglas der Terrassentür, wandert über den Holzfußboden des Wohnzimmers und verharrt neben der Tuba. – Frühjahrsputz! Der Gedanke schießt Jutta wie ein Blitz durch den Kopf.
Na klar! Das ist die Idee! Die Tuba richtig ordentlich reinigen und ein paar Dellen und andere Unschönheiten beseitigen lassen! Auffrischungskur als Dankeschön! – Die Tuba wohnt nämlich nun schon seit einem knappen Jahr bei Jutta, ist aber nur ausgeliehen.
Als sie anfangen wollte, Tuba zu lernen, hatte ein netter Bekannter sofort angeboten, seine schon in die Jahre gekommene Tuba zur Verfügung zu stellen. Und bis heute hatte er noch nie Anstalten gemacht, irgendetwas für sein Hilfsangebot haben zu wollen. Schön! – denkt Jutta. Schön, dass es noch solche Menschen gibt!
Gleich am nächsten Morgen nimmt Jutta ihre Tuba mit zur Arbeit. Sie arbeitet im Musikhaus Kirstein und wird nachmittags bei Frank in der Bläserwerkstatt vorbeischauen, um sich von ihm eine Einschätzung zu den anstehenden Arbeiten geben zu lassen.
Die Sache ist geritzt. Es kann losgehen!