Während die Piccolotrompete nur die halbe Rohrlänge einer normalen Bb-Trompete hat, entspricht die Rohrlänge einer Taschentrompete genau der Rohrlänge einer normalen Trompete. Die Taschentrompete wirkt zwar – wie die Piccolotrompete – kleiner als eine normale Trompete, ist aber nur kompakter gebaut, das heißt das Rohr ist enger gewickelt. Stimmung und Tonhöhe entsprechen der normal proportionierten Trompete, wobei der Schallbecher etwas kleiner ist. Taschentrompeten werden gerne als kompaktes Instrument für unterwegs (Neujahrsanblasen, Faschingstreiben usw.) gekauft.

Taschentrompete

Piccolotrompete

"Piccolo" ist italienisch und heißt "klein". Und genau dies - also die kleine, kurze, zierliche Bauform dieser Trompete - sticht sofort ins Auge. Die Piccolotrompete hat einen höheren, helleren Klang als die normale Trompete (sie ist eine Oktave höher) und verfügt auch nur über die halbe Rohrlänge. In den für sie üblichen hohen Stimmungen – zum Beispiel hoch Bb/A – hat sie außerdem vier statt drei Ventile. Das vierte Ventil ("Quartventil") dient dazu, auch tiefere Töne spielen zu können. Im Gegensatz zur (meist relativ günstigen) Taschentrompete verfügt die Piccolotrompete wie die normale Trompete über Trigger.

Piccolotrompeten wurden konstruiert, um die hohen Passagen typischer Barockstücke (Händel, Bach, Vivaldi) treffsicherer bewältigen zu können. Sie werden deshalb umgangssprachlich oft auch als "Bachtrompeten" bezeichnet. Für Piccolotrompeten werden relativ flache Kesselmundstücke verwendet. Wenn man Piccolotrompete spielen möchte, ist eine schon fortgeschrittene, ausgereiftere Kenntnis der Spieltechnik auf der normalen Bb-Trompete von Vorteil.

Piccolotrompete

Naturtrompete

Naturtrompeten besitzen keine Ventile und wurden schon in der Antike als Signalinstrumente eingesetzt. Der laute Klang war weithin hörbar. Kennzeichnend für Naturtrompeten ist, dass auf ihnen nur die sogenannten Naturtöne gespielt werden können. Es handelt sich dabei um die unterschiedlich hohen Töne, die – eben ohne "Hilfsmittel" wie beispielsweise Ventile – rein durch die Spannung der Lippen während des Anblasens erzeugt werden können. Naturtrompeten gab und gibt es in unterschiedlichen Größen bzw. Längen und damit Stimmungen. Eine typische Naturtrompete ist die Fanfare, aber auch das Alphorn beruht auf dem Prinzip der Naturtrompete.

Aida-Trompete

Bei der Aida-Trompete handelt es sich um eine Fanfarentrompete, die speziell für die Aufführungen von Verdis "Aida" gebaut wurde. Sie gehört zu den Langtrompeten und ist – da die Oper "Aida" im Ägypten der Pharaonenzeit spielt – altägyptischen Trompeten nachempfunden. Aida-Trompeten haben ein bis drei Ventile.

Aida-Trompete

Barocktrompete

Barocktrompeten verdanken ihren Namen dem charakteristischen Einsatz in der Barockmusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie haben eine lange, gestreckte Form und waren ursprünglich reine Naturtrompeten. Um auf möglichst viele Naturtöne zurückgreifen zu können, war eine gewisse Länge des Instruments nötig. Zur besseren Handhabbarkeit wurde das Metallrohr der Barocktrompete, im Gegensatz beispielsweise zur Fanfare, gewunden. Diese gewundenen Formen gibt es seit dem Mittelalter. Barocktrompeten klingen besonders edel und strahlend. Die Barocktrompete gehört, wie die Aida-Trompete, zu den Langtrompeten. Kommen heute Barocktrompeten zum Einsatz, sind dies normalerweise keine reinen Naturtrompeten mehr: sie verfügen über kleine Intonationslöcher als Hilfsmittel für eine bessere Intonation.

Wissen kompakt Clarino

Barocktrompeten werden auch "Clarinotrompeten" genannt. "Clarino" ist die Bezeichnung für die hohe Lage einer Trompetenstimme im Barock.

Zugtrompete

Die Zugtrompete – auch "Sopranposaune" genannt – funktioniert nach dem Prinzip der Posaune, hat aber den Tonumfang einer Trompete und wird auch mit einem Trompetenmundstück gespielt. Mithilfe des Zuges kann stufenlos intoniert werden.

Zugtrompete

Klappentrompete

Die Klappentrompete war eine Trompetenart, die ab Ende des 18. Jahrhunderts für eine nur vergleichsweise kurze Zeit in Mode war und den Übergang von den schlichten Naturtrompeten hin zu den modernen Ventiltrompeten kennzeichnet. Ziel war es, eine Trompete zu erschaffen, die – nach dem Vorbild der Holzblasinstrumente – in der Lage war, nicht nur Naturtöne, sondern durchgehende Tonleitern zu spielen. Die Klappentrompete wurde zwar vorwiegend als Soloinstrument eingesetzt, aber auch schon in Ensembles und Orchestern. Die Klappentrompete war allerdings bei weitem nicht so laut und durchsetzungsfähig, wie es die modernen Trompeten heute sind.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Vergleich von Pumpventil- und Drehventiltrompeten
  3. 3. besondere Bauformen
  4. 4. Materialien
  5. 5. Tipps fürs Trompete lernen
  6. 6. Glossar