Die Bass Drum bildet optisch die Basis des Drumsets. Um sie herum werden alle anderen Elemente aufgebaut bzw. angeordnet. Sie ist die größte Trommel des Sets. Übliche Durchmessergrößen rangieren zwischen 18 und 24 Zoll, am gängigsten sind 22 Zoll. An der Oberseite des Kessels befindet sich in den meisten Fällen eine Befestigungsmöglichkeit für die Hängetoms.

Bezeichnungen bzw. Begriffe im Zusammenhang mit der Bass Drum

Bass-Drum-Beine/-Füße

Seitlich am Kessel sind zwei Beinchen angebracht, die ausklapp- und ausziehbar sind und die Bass Drum in Position halten. Die Beine verhindern unter anderem das "Wandern" der Basstrommel während des Spiels, denn die Bass Drum wird über das Fußpedal oft mit relativ viel Druck angespielt.

Die Beine werden so eingestellt, dass sie in einem Winkel von etwa 45° nach vorne ausgerichtet sind, also dem Druck des Drummers durch ihre Stellung entgegenwirken. Ideal ist es, wenn die Füße von einer Gummiummantelung auf eine Art Metallspike umgestellt werden können. Die Metallspitze wird dann bei Bedarf aus dem gummierten Fußelement herausgedreht. Steht die Bass Drum auf einem Teppich, gibt der Spike zusätzlichen, zuverlässigen Halt.

Wissen kompakt Abstand zwischen Spannring und Boden

Die Beine werden so weit ausgefahren und ausgerichtet, dass sich zwischen Boden und dem Spannring des Resonanzfells ein kleiner Abstand von etwa zwei bis drei Zentimetern bildet.

Das Schlagfell der Bass-Drum

Die Grundfrequenz der Bass Drum ist sehr tief. Das Schlagfell, also das Fell, das vom Schlagzeuger mit dem Fußpedal angespielt wird, wird von den meisten Drummern relativ "zurückhaltend" gespannt, also gerade nur so weit, dass es glatt ist und keine Falten wirft, wenn man mit der Hand etwas Druck auf das Fell ausübt. Auf diese Weise wird ein Klang mit ausgesprochenen Tiefen erreicht.

Wissen kompakt Tonhöhe

Je strammer ein Fell gespannt wird, desto mehr Höhenanteile haben die resultierenden Töne.

Spannen eines Schlagfells. Hier wirft das Fell noch Falten.
Spannen eines Schlagfells. Hier ist das Fell schon gut gespannt.

Das Schlagfell der Bass Drum wird meistens nur so weit gespannt, dass es keine Falten mehr wirft.

Das Resonanzfell der Bass-Drum

Die Klangformung erfolgt im Zusammenspiel mit dem Resonanzfell. Das Resonanzfell befindet sich gegenüber vom Schlagfell und beeinflusst den durch das Schlagfell und Kessel erzeugten Ton. Je mehr das Resonanzfell gespannt wird, desto stärker ist die Präsenz der Höhenanteile im Klangbild. Ist das Resonanzfell etwa in gleichem Maße wie das Schlagfell gespannt, ergibt sich ein besonders voller, tragender Klang.

Wissen kompakt Reso mit Schallloch

Es gibt Bass-Drum-Resonanzfelle, die mit einem Loch versehen sind, um beispielsweise eine Mikrofonierung im Innern der Trommel zu ermöglichen. Dieses Loch im Resonanzfell führt gleichzeitig zu einer Abnahme des Schalldrucks: Je größer das Loch ist, desto weniger klangverstärkende Resonanz wird erreicht. Befindet sich das Loch zentral in der Mitte des Fells, ist der Resonanzverlust am größten.

Wissen kompakt Bass Drum dämpfen

Ein bewährter Trick, um einen kompakten, druckvollen, kurzen Sound mit wenig mittleren und hohen Frequenzen zu erzeugen, ist es, Kissen oder Decken in die Bass Drum zu legen, um den Klang zu dämpfen. Hier heißt es einfach: ausprobieren und hören, was einem gefällt.

Fußmaschine

Die Bass Drum wird über eine Fußmaschine angespielt, die mittels einer Klemmschraube am Spannring der Bass Drum befestigt ist. Der Schlägel des Fußpedals wird über einen einfachen oder doppelten Kettenzug, ein Band oder über ein spezielles Metallgelenk in Bewegung gesetzt und gegen das Schlagfell der Bass Drum geschlagen.

Fußmaschine mit doppeltem Kettenzug
Fußmaschine mit Metallgelenk

Wissen kompakt Geburtsstunde des Bass-Drum-Pedals und des Drumsets

Das Thema Rhythmus ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit, aber das Schlagzeugset, wie wir es heute kennen, gibt es tatsächlich noch gar nicht so wahnsinnig lange. Obwohl sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Musiker an Konstruktionen von Fußmaschinen versucht hatten, gilt erst das Jahr 1887 als Geburtsstunde des ersten ernstzunehmenden Bass-Drum-Pedals. Erfunden hatte es der Amerikaner J. R. Olney. 1889 ging das Pedal in Serie und war damit der Impulsgeber überhaupt für die Entstehung von "Schlaginstrumentzusammenstellungen", bei denen man nun neben seinen Händen auch die Füße einsetzen konnte. Als offizielle Geburtsstunde des Drumsets gilt das Jahr 1918. In diesem Jahr präsentierte die 1909 gegründete Firma Ludwig als erstes Unternehmen überhaupt ein Schlagzeugset in ihrem Katalog.

Materialien des Beaters

Der Kopf des Schlägels besteht in den meisten Fällen aus Filz, alternativ werden aber auch andere Materialien wie Kunststoff oder Holz verwendet. Oft werden auch mehrere Materialien gleichzeitig am Schlägelkopf verarbeitet bzw. fixiert und der Schlagzeuger kann durch Drehen des Kopfes beispielsweise von einer Filzschlagfläche auf eine Kunststoffschlagfläche wechseln, um den Klang des Anschlags auf das Schlagfell zu ändern.

Die Federspannung des Pedals

Eine Feder am Pedal sorgt dafür, dass der Schlägel wieder zurück in seine Ausgangsposition federt, sobald der Drummer das Fußpedal entlastet. Die Spannung der Feder lässt sich einstellen. Je lockerer die Federspannung gewählt wird, desto schneller und mit weniger Kraftaufwand trifft der Schlegel auf das Bass Drum-Fell auf. Je höher die Spannung, desto stärker muss das Pedal getreten werden, um den Schlag auszuführen.

Wissen kompakt Rebound

Wie stark der Beater vom Schlagfell der Bass Drum zurückprallt, hängt auch von der Spannung des Schlagfells ab. Je stärker das Fell gespannt wurde, desto stärker ist auch der Rebound, das heißt die Kraft des Rückpralls. Auch eine starke Spannung des gegenüberliegenden Resonanzfells steigert den Rebound noch zusätzlich. Verfügt das Resonanzfell über ein Schallloch, verringert dies den Rebound-Effekt. Je nach Spannung der Felle verändert sich aber natürlich nicht nur der Rebound, sondern auch der Klang der Bass Drum ... probieren geht über studieren!

Position des Schlägels

Um die Position, an der der Schlägel auf das Schlagfell der Bass Drum auftrifft, zu ändern, kann man den Schlägel in seiner Höhe und zusätzlich auch in seiner horizontalen Stellung variieren. Dies führt zu unterschiedlichen Klangbildern. Den individuellen Lieblingssound findet man am besten durch Ausprobieren unterschiedlicher Positionierungsvarianten.

Doppelfußmaschinen

Neben den Einzelpedalen gibt es auch Doppelfußmaschinen, die es ermöglichen, die Bass Drum gleichzeitig mit zwei Beatern anzuschlagen. Ein Pedal wird dabei – wie gewohnt – mit dem rechten Fuß bedient, ein zweites Pedal mit dem linken. Dieses zweite (linke) Pedal ist über eine Kardanwelle mit der Konstruktion auf der rechten Seite verbunden. Das Doublebass-Spiel ermöglicht eine besonders schnelle Abfolge von Kicks und wird oft gerne bei härteren Sounds eingesetzt.

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Bass-Drum
  3. 3. Hängetoms und Standtom
  4. 4. Snare Drum
  5. 5. Hi-Hat und Becken
  6. 6. Fellwechsel
  7. 7. Glossar