Grundsätzliches zur ersten Orientierung
Akkordeons gehören zu den sogenannten "Handzuginstrumenten". Wie der Begriff schon ausdrückt, funktionieren sie also über das Auseinanderziehen und Zusammendrücken mit der Hand. Sehr vereinfacht gesagt, bestehen Akkordeons aus drei Hauptteilen: auf der einen Seite befindet sich das feste Bass-Gehäuse, auf der anderen Seite das feste Diskant-Gehäuse und in der Mitte sind diese beiden Teile durch einen flexiblen Balg miteinander verbunden. Der Balg lässt sich auseinanderziehen und zusammendrücken. Durch das Ziehen und Drücken wird Luft in die beiden Seitenteile geführt. Dort befinden sich sogenannte "Stimmzungen", durch die letztendlich die Töne erzeugt werden.
Bass
Vom Akkordeonspieler aus gesehen links befinden sich die Bässe. Die Bassknöpfe sind nach einer bestimmten Systematik (es gibt verschiedene Basssysteme) in vertikaler und horizontaler Richtung angeordnet. Akkordeons können unterschiedlich viele Bassknöpfe besitzen. 120-bassige Instrumente gehören zu den größten. Die einzelnen Bassknöpfe erzeugen harmonische Akkorde, daher auch der Name "Akkordeon".
Diskant
Der Diskant befindet sich vom Akkordeonspieler aus gesehen rechts und ist der "Melodie-Geber". Je nach Akkordeontyp besteht der Diskant aus einer Klaviatur, also Tasten ähnlich wie beim Klavier, oder runden, knopfförmigen Tasten. Je mehr Diskanttasten ein Akkordeon hat, desto schwerer und größer fällt das Instrument insgesamt aus, da die Tasten dann auch in einem größeren (und damit schwereren) Gehäuse "untergebracht" werden müssen.
Chromatisch vs. diatonisch
Chromatische Akkordeons basieren auf chromatischen Tonleitern (also Tonleitern, die aus einer Abfolge von zwölf Halbtönen bestehen) und sind in der Regel gleichtönig. Gleichtönig bedeutet, dass das Akkordeon beim Auseinanderziehen und Zusammendrücken des Balgs, während eine Taste gedrückt wird, ein und denselben Ton produziert.
Diatonische Akkordeons basieren auf diatonischen Tonleitern. Diese sind siebenstufig und die Tonabstände bestehen aus Halb- und Volltonschritten. Diatonische Akkordeons sind meistens gleichzeitig auch wechseltönig, das heißt, dass beim Auseinanderziehen ein anderer Ton entsteht als beim Zusammendrücken.
Chromatisches Tastenakkordeon
Bei einem Tastenakkordeon wird die Melodie im Diskant über Tasten gespielt, die Klaviertasten gleichen. Das Tastenakkordeon wird deshalb auch Pianoakkordeon genannt. Tastenakkordeons sind in der Regel chromatisch und gleichtönig. Die Tasten eines Tastenakkordeons sind etwas schmaler als die Tasten eines Klaviers.
Chromatisches Knopfakkordeon
Im Gegensatz zum chromatischen Tastenakkordeon wird beim chromatischen Knopfakkordeon die Melodie auf der rechten Seite nicht über klavierartige Tasten, sondern über Knöpfe gespielt. Die meisten chromatischen Knopfakkordeons verfügen über fünf Knopfreihen. Manche chromatischen Knopfakkordeons haben schwarze und weiße Knöpfe. Diese entsprechen dann wiederum den weißen und schwarzen Tasten eines Klaviers.
Diatonische (Steirische) Harmonika
Die Steirische Harmonika wird im Diskant (Melodieseite) ebenfalls über eine Knopftastatur gespielt. Allerdings basiert die Steirische auf der diatonischen Tonleiter und ist wechseltönig: Wenn man die Steirische Harmonika auseinanderzieht und zusammendrückt, werden unterschiedliche Töne erzeugt. Steirische Harmonikas werden vor allem im Bereich der typisch regionalen, alpenländischen Volksmusik in Bayern, Österreich und Südtirol eingesetzt.