Was man tun muss, wenn man Scheinwerfer an ein Lichtsteuergerät anschließen und die Licheffekte dann über dieses Lichtmischpult bedienen möchte, zeigen wir am Beispiel des DMX-Controllers LDO-10 von Showlite. Der LDO-10 ist ein einfach zu bedienendes Lichtsteuergerät für LED-Scheinwerfer. Es wurde speziell für kleine Bands und Alleinunterhalter konzipiert, denn mit diesem Gerät kann man in kleineren Locations auch ohne Expertenwissen problemlos eine schöne Lichtshow hinlegen.

Showlite LDO-10 MKII FS LED DMX Operator

Vier Scheinwerfer ans Lichtmischpult anschließen

Für unser praktisches Beispiel nehmen wir vier Showlite SPS-121 LED Smart-Party-Spots. Der SPS-121 hat 12 LEDs (3 x rot, 3 x grün, 3 x blau, 3 x weiß), die sich zu jeder Farbkombination mischen lassen. Der Spot ist günstig, mit 11,5 cm Gehäusedurchmesser extrem kompakt und durch sein Kunststoffgehäuse gleichzeitig auch noch ein echtes Leichtgewicht - und damit der perfekte kleine Scheinwerfer für Alleinunterhalter oder kleine Bands.

Showlite SPS-121 LED Smart Party Spot Vorder-, Seiten- und Rückansicht

Verkabelt werden unsere vier Scheinwerfer mit dem Lichtmischpult nun über vier dreipolige DMX-Kabel mit XLR-Stecker. Dabei wird zunächst einer der vier Scheinwerfer mit dem Mischpult verbunden.

Auf der Rückseite des Lichtsteuergerätes befindet sich ein DMX OUT, dort wird die eine Seite des DMX-Kabels eingesteckt. Auf der Rückseite des Scheinwerfers befinden sich ein DMX IN und ein DMX OUT. Zur Verbindung des Mischpultes mit dem ersten Scheinwerfer benötigen wir nun erst einmal den DMX IN des Scheinwerfers.

Die drei anderen Scheinwerfer werden nicht direkt mit dem Mischpult verbunden, sondern die Verkabelung erfolgt in Reihe von Scheinwerfer zu Scheinwerfer (vom DMX OUT des einen Scheinwerfers zum DMX IN des nächsten Scheinwerfers). Man nennt dies auch "seriell verkabeln".

Anschluss von vier Showlite SPS-121 LED Smart Party Spots an den DMX-Controller LDO-10

Was passiert mit den Signalen, die per DMX vom Controller aus übertragen werden?

Vom Lichtsteuerpult werden über das erste XLR-Kabel nun alle Signale, die für die Scheinwerfer 1 bis 4 bestimmt sind, an Scheinwerfer 1 gesendet. Scheinwerfer 1 filtert sich die für ihn bestimmten Anweisungen aus dem Gesamtpaket der DMX-Anweisungen heraus und gibt das Gesamtpaket aller DMX-Anweisungen an Scheinwerfer 2 weiter. Dieser filtert wiederum die für ihn bestimmten Informationen heraus und gibt die Gesamtheit aller DMX-Anweisungen an Scheinwerfer 3 weiter usw. Dieses grundsätzliche Vorgehen ("Durchschleifen" der Signale/Anweisungen) ist immer gültig - ganz egal wie viele Geräte miteinander verkabelt werden.

Welche Informationen des Controllers sind für welchen Scheinwerfer bestimmt?

Um festzulegen, welche Informationen des Steuerpultes für welchen Scheinwerfer bzw. welches Gerät bestimmt sind, gibt es sogenannte "Adressierungen" der einzelnen Geräte. Dabei belegt einer unserer Showlite-SPS-121-Scheinwerfer aus unserem Beispiel konkret wahlweise 4 oder 7 Kanäle. Entscheidet man sich für den 4-Kanal-Modus, werden über den Controller lediglich die Farben RGBW (Red Green Blue White) gesteuert. Entscheidet man sich für den 7-Kanal-Modus, kommen weitere Möglichkeiten hinzu, zum Beispiel Einstellungen zur Gesamthelligkeit, Strobe-Effekt, Farbwechselfunktionen u. a.

Die Gesamtheit aller Geräte, die an ein Lichtsteuerpult angeschlossen sind, hat grundsätzlich insgesamt höchstens 512 Kanäle zur Verfügung. In unserem Beispiel belegen die vier Scheinwerfer maximal 4 x 7 Kanäle = 28 Kanäle. Die 7 Kanäle pro Scheinwerfer werden in unserem Beispiel benötigt für

  1. die Ansteuerung der Gesamthelligkeit
  2. die Ansteuerung der roten LEDs
  3. die Ansteuerung der grünen LEDs
  4. die Ansteuerung der blauen LEDs
  5. die Ansteuerung der weißen LEDs
  6. die Geschwindigkeitsregelung der Effekte
  7. verschiedene Effekte

Adressierung der Scheinwerfer

Die Startadresse (und damit automatisch die insgesamt 7 Kanäle, die dieser Startadresse folgen) werden dem jeweiligen Scheinwerfer über ein im Scheinwerfer integriertes Menü von Hand zugewiesen. Beim SPS-121 erscheint nach dem Einschalten auf dem Display auf der Rückseite die Anzeige "Addr A001". Mit "UP" und "DOWN" kann der Wert "001" dieser Adresse nun geändert und anschließend mit "ENTER" gespeichert werden.

Theoretisch könnte man jetzt also den 4 Scheinwerfern die Startadressen zuweisen, die jeweils genug Raum für die insgesamt 7 Kanäle pro Scheinwerfer lassen:

  • Scheinwerfer 1: Startadresse A001 (und damit automatisch die Kanäle 1-7)
  • Scheinwerfer 2: Startadresse A008 (und damit automatisch die Kanäle 8-14)
  • Scheinwerfer 3: Startadresse A015 (und damit automatisch die Kanäle 15-21)
  • Scheinwerfer 4: Startadresse A022 (und damit automatisch die Kanäle 22-28)

Allerdings ist der Controller LDO-10 aus unserem Beispiel konkret auf das Ansteuern von vier Scheinwerfern oder vier Scheinwerfergruppen ausgerichtet und verfügt deshalb über bereits vordefinierte Adressen, über die die vier Scheinwerfer oder Scheinwerfergruppen angesprochen werden sollen: 1, 17, 33 und 49. Diese vordefinierten Adressen sind auf der Rückseite des Controllers vermerkt und sind auch in der Bedienungsanleitung des Controllers aufgeführt.

Wir weisen also unseren vier Scheinwerfern - wie vom Controller vorgegeben - die Startadressen A001, A017, A033 und A049 zu. Nachdem alles verkabelt und angeschlossen wurde und die Adressierung erfolgt ist, kann es mit dem Ausprobieren des Lichtsteuerpultes losgehen!

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Scheinwerfertypen & Zubehör
  3. 3. Steuerprotokoll DMX
  4. 4. Praxisbeispiel DMX-Controller
  5. 5. Glossar