Combos: alles kompakt in einem Gehäuse
Bei Combos sind Vorverstärker, Endstufe und ein oder mehrere Lautsprecher in einem Gehäuse verbaut. Sie sind dadurch kompakt und gut zu transportieren. Manche kleinen Combos mit geringerer Leistung können sogar über Batterien betrieben werden, was die portablen Einsatzmöglichkeiten dann noch verstärkt.
Geschlossene oder offene Rückseite
Neben den Einstellmöglichkeiten über unterschiedliche Kanäle wird der Klang eines Combos auch dadurch beeinflusst, ob es sich um ein Modell mit geschlossener oder offener Rückseite handelt. Bei geschlossener Rückseite wird der Schalldruck der Lautsprecher konzentrierter nach vorne abgestrahlt, gleichzeitig werden die tiefen Frequenzen stärker betont. Ist die Rückseite des Combos offen oder halboffen, wird ein eher diffuser Klang erzeugt, der in unterschiedliche Richtungen abstrahlt.
Anschlüsse
Neben dem obligatorischen Instrumenteneingang haben bieten viele Combos auch Aux-Eingänge, über die beispielsweise MP3-Player angeschlossen werden können, sodass man die Möglichkeit hat, Songs über den Verstärker laufen zu lassen und dazu zu spielen. Ein Kopfhöreranschluss erlaubt das fast lautlose Üben über den Verstärker: Der gespielte Gitarrensound wird, sobald Kopfhörer eingestöpselt werden, nicht mehr über die Box, sondern über die angeschlossenen Kopfhörer ausgegeben. Die allermeisten Gitarrenverstärker haben ab einem gewissen Preisniveau außerdem einen sogenannten Effect Loop, über den Effekte angeschlossen werden können. Dies wird zwischen Vorstufe und Endstufe realisiert: Die Vorstufe verfügt über einen Ausgang, die Endstufe über einen Eingang, dazwischen befindet sich das Effektpedal.
Tipp Wann taugt ein Combo für den Proberaum, wann für Live-Gigs auf der Bühne?
Viele Combos sind gezielt auf das Üben zu Hause und kleinere Sessions ausgerichtet und damit auch nicht so leistungsstark wie andere Modelle. Ein Gitarren-Combo mit einigen wenigen bis etwa 20 Watt ist vor allem fürs Spielen ohne begleitende (laute oder verstärkte) Instrumente gedacht. Ein Combo ab etwa 20 Watt reicht ohne Weiteres für eine Proberaumsession aus, bei der nicht gerade ultralauter Power-Rock'n'Roll im Vordergrund steht. Combos mit 30 bis 50 Watt sind absolut proberaumtauglich. Combos mit 50 Watt und mehr sind kraftvoll genug, um es im Proberaum mit jedem anderen Instrument locker aufzunehmen. (Allerdings sind für das Durchsetzungsvermögen eines Verstärkers nicht nur die Wattzahl, sondern auch die verwendeten Bauteile ausschlaggebend.) Auch bei Live-Gigs kommt man mit einem Verstärker ab 50 Watt bestens klar.
Stacks: Topteil plus Boxen
Anders als beim Combo sind bei dieser Bauart Verstärker und Lautsprecher nicht in einem Gehäuse verbaut. Vorverstärker und Endstufe sind im sogenannten Topteil zusammengefasst, an das eine oder zwei separate Lautsprecherboxen angeschlossen werden. Bei dieser Kombination stehen nicht die kompakten Ausmaße des Verstärkers im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, einzelne Komponenten auszutauschen. Mit "Half-Stack" bezeichnet man die Kombination einer Lautsprecherbox (in der Regel 4 x 12" Lautsprecher) mit einem Topteil, mit "Full-Stack" die Kombination zweier Lautsprecherboxen mit einem Topteil.
Racks: Zusammenstellung diverser Einzelelemente
Es gibt Verstärkersysteme, bei denen auch Vorverstärker und Endstufe (im Gegensatz zum Topteil) keine bauliche Einheit mehr bilden. Die Einzelelemente werden dann in Racks zusammengestellt. Solche Racks sind in der täglichen Anwendung eher rar gesät und kommen, wenn überhaupt, eher bei größeren Touring-Bands zum Einsatz.