Das Verzerren des Gitarrensounds wird zu Recht oft als die "Mutter der Gitarreneffekte" betitelt. Schließlich ist "verzerrt" ja wahrscheinlich auch die erste Assoziation, die man so hat, wenn man den Begriff "E-Gitarre" hört. Die Möglichkeiten, einen verzerrten Gitarrensound zu erhalten, sind vielfältig.

Verzerrung über den Verstärker

Die Verzerrung des Gitarrensounds erfolgt oft direkt schon über die Vorstufe des Verstärkers. Ein gängiger Vorstufen-Kanal des Verstärkers ist der "Overdrive" (oft auch "Drive"), der einen verzerrten – genau genommen: einen übersteuerten – Grundsound liefert, wobei man den Grad der Verzerrung über den entsprechenden Regler ("Gain" oder "Drive") einstellt.

Tipp Übersteuerung der Verstärker-Vorstufe

"Overdrive" ist der englische Begriff für "Übersteuerung". Mit "Overdrive" wird der Preamp des Gitarrenverstärkers übersteuert, was klanglich eine Verzerrung des Sounds bewirkt.

Tipp Einstellungen an der Gitarre

Auch die Regelung der Lautstärke an der Gitarre selbst spielt für den Grad der Verzerrung (die dann über den Amp oder ein Effektpedal vorgenommen wird) eine Rolle: je lauter das Volume der Gitarre, desto intensiver die nachfolgende Verzerrung dieses Grundtons. Mit dem Tone-Regler an der Gitarre kann zusätzlich darauf Einfluss genommen werden, welche Frequenzen zuerst verzerrt werden.

Verzerrung mit Drive über die Vorstufe des Verstärkers.

Verzerrung über Pedale

Statt die Vorstufenverzerrung des Gitarrenverstärkers zu nutzen, kann die Verzerrung auch über ein Verzerrerpedal erfolgen, das zwischen Amp und Gitarre angeschlossen wird. Auch die Variante "Vorstufenverzerrung + Effektpedal" ist grundsätzlich möglich, aber eher unüblich. Wenn man ein Verzerrerpedal einsetzt, wählt man am Verstärker normalerweise den Kanal für den cleanen Sound als Basis. Allerdings kann Experimentieren natürlich auch durchaus coole Ergebnisse liefern, also wie so oft: einfach mal ausprobieren!

Wie schließe ich mein Verzerrerpedal an?

Vorgeschalteter Effekt

Das Verzerrerpedal ist ein vorgeschalteter Effekt, das heißt es wird zwischen der Gitarre und der Vorstufe des Gitarrenverstärkers angeschlossen. Ein Kabel geht von der Gitarre zum Effektpedal, ein zweites Kabel geht vom Effektpedal in die Vorstufe des Gitarrenverstärkers (Input-Buchse). Verzerrer gehören zu den Effektpedalen, die die grundsätzlichen, charakteristischen Soundeigenschaften der Gitarre verändern. Zu dieser Sorte von Effekten zählt zum Beispiel auch das Wah-Wah-Pedal. Solche dynamischen Effekte werden in aller Regel zwischen Gitarre und Vorstufe geschaltet.

Eingeschleifter Effekt

Es gibt aber auch andere Effekte, die im Gegensatz zu den vorgeschalteten Effekten erst zwischen Vorstufe und Endstufe des Amp eingesetzt werden (siehe dazu "Einschleifweg").

Stromversorgung

Effektpedale müssen für den Betrieb übrigens separat mit Strom versorgt werden. Dies geschieht entweder über ein Netzteil oder über Batteriebetrieb.

Distortion-Pedal Boss HM-2W Heavy Metal Waza Craft.

Overdrive und Distortion

Sowohl das Overdrive als auch das Distortion gehören zu den nichtlinearen Verzerreffekten. Bei nichtlinearen Verzerrungen werden dem Signal Frequenzen (Obertöne) hinzugefügt. Klanglich wirkt das Overdrive meist etwas weicher und zurückhaltender als das Distortion. Distortion-Pedale liefern eine etwas stärkere bzw. härtere Verzerrung. Die Übergänge zwischen den einzelnen Pedalen sind oft allerdings relativ fließend.

Fuzz

Auch das Fuzz-Pedal gehört zur Familie der Verzerrerpedale. Es erlangte besonders in den späten 1960er und in den 1970er Jahren Popularität und wirkt klanglich recht hart. Der Gitarrist William Reid (The Jesus and Mary Chain) sagte einmal über das Fuzz-Pedal, es erzeuge "a sound like a bomb going off".

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  1. 1. Einleitung
  2. 2. Verzerrung für E-Gitarren - Basiswissen
  3. 3. Booster für E-Gitarren - Basiswissen
  4. 4. WahWah-Effekt für E-Gitarren - Basiswissen
  5. 5. Einschleifweg
  6. 6. Modulationseffekte für E-Gitarren - Basiswissen
  7. 7. Multieffekte für E-Gitarren - Basiswissen
  8. 8. Basseffekte
  9. 9. Glossar