Kalimbas

Zahlreiche Instrumente haben ihre Wurzeln auf dem afrikanischen Kontinent. Die Kalimba ist ein gutes Beispiel dafür – ein kleiner, kompakter Vertreter der Lamellophone, der durch seinen traumhaften, Spieluhr-artigen Klang und den niedrigschwelligen Einstieg punktet.

Die Kalimba: Ein ganzes Klavier für die Jackentasche

Manche Musikinstrumente sind derart komplex aufgebaut, dass Jahre der Ausbildung nötig sind, um sie vollständig zu verstehen, zu spielen und warten zu können. Ebenso gibt es Instrumente, die nicht weniger imposant klingen, aber schon nach wenigen Minuten ihre grundsätzlichen Geheimnisse offenbaren.

Die Kalimba gehört zu dieser Gruppe von Instrumenten. Sie ist im schönsten Sinn aufs Wesentliche reduziert. Ein kleines Kästchen aus Holz oder (seltener) Kunststoff fungiert einerseits als Träger für die anderen Bauteile der Kalimba und dient zum Festhalten des Instruments. Andererseits ist das Kästchen als Resonanzkörper gedacht, das Loch auf der Oberseite mancher Modelle deutet darauf hin.

Auf dieses Kästchen (oder bei anderen Kalimbas sogar nur ein Brett) ist eine Querachse aus Metall montiert. Darunter klemmen metallene Zungen oder Lamellen in unterschiedlichen Längen. Durch Vor- und Zurückschieben der so festgespannten Zungen lässt sich deren Tonlage verändern.

Damit ist das ganze Instrument bereits fertig. Gespielt wird, indem man die Kalimba seitlich mit den Händen hält – verblüffend ähnlich wie den Controller einer Spielkonsole oder ein Smartphone. Die Daumenkuppen oder deren Fingernägel drücken die Spitzen der Lamellen hinab und lassen sie wieder nach oben schnappen.

Dadurch geraten die Zungen in Vibration. Deren Frequenz und somit Tonlage wird durch die Lamellenlänge bestimmt. Klingt äußerst simpel, ist es auch. Da die Spielweise verschiedenen Tasteninstrumenten ähnelt, ist auch die Bezeichnung Daumenklavier entstanden.

Traumhafter Klang aus Afrika

Der Klang einer Kalimba ähnelt dem einer Spieluhr. In letzterer läuft ein ähnlicher Prozess mit Lamellen ab – allerdings werden diese von in bestimmten Abständen auf einer rotierenden Walze befestigten Zapfen in Bewegung versetzt.

Da sich die Zungen bei der Kalimba jedoch frei bespielen lassen, handelt es sich sozusagen um eine Spieluhr, der sich eine riesige Bandbreite unterschiedlicher Melodien entlocken lässt. Durch die geringe Größe ist das Daumenklavier perfekt für unterwegs und eignet sich auch für Kinder – es lässt sich selbst mit kleinen Fingern simpel bespielen.

Die Erfindung der Kalimba geht auf die Region des heutigen südostafrikanischen Staats Malawi (am gleichnamigen See) zurück. Allerdings existieren ganz ähnliche Instrumente in verschiedenen anderen afrikanischen Regionen – dort unter Namen wie Likembe, Mbira, Nsansi oder Zanza.

Bei denen kommt zudem nicht zwingend ein herkömmlicher, kastenförmiger Holzkörper zum Einsatz. Manche dieser Instrumente setzen auf halb-gespaltenes Bambusrohr, andere werden aus der getrockneten Hülle von Flaschenkürbissen gefertigt (die sogenannte Kalebasse, die in Afrika als Flüssigkeitsbehälter genutzt wird). Einige Daumenklavier-Varianten setzen sogar auf Schildkrötenpanzer. Im Grundprinzip ähneln sie sich jedoch alle sehr stark.

Kalimba kaufen: Die 3 Top-Gründe

Charakteristisch ist der freundliche, fast schon traumartige Klang einer Spieluhr, die jedoch vom Musiker frei gespielt werden kann. Wem das als Argument für die Anschaffung noch nicht genügt, der sollte sich die folgenden drei Punkte durch den Kopf gehen lassen:

1. Die Kalimba ermöglicht durch die einfache Melodienfindung beim Spielen sehr schnelle Anfangserfolge. Das macht die Kalimba nicht nur zu einem hervorragenden Instrument, um kleine Musiker zu begeistern, sondern ermöglicht auch Erwachsene einen raschen Einstieg. Gleichzeitig bietet das Instrument eine große Menge Potenzial, wodurch eine lebenslange Lernkurve entsteht. Wer mag, kann unter anderem auf YouTube sehen und hören, welche komplexen Melodien sich auf Kalimbas spielen lassen.
2. Es handelt sich um ein sehr kompaktes Instrument. Es braucht wenig Platz und wiegt kaum etwas. So lässt es sich immer wieder spontan hervorholen – egal ob auf dem Sofa oder unterwegs auf einer Parkbank. Hinzu kommt der günstige Preis. In unserem Kalimba-Shop enden selbst die hochwertigsten Profi-Kalimbas auf der Schwelle zu dreistelligen Beträgen. Umgekehrt gibt es jedoch schon vollwertige Exemplare für den Gegenwert einer Familienpizza.
3. Der Sound einer Kalimba erreicht in der Regel gerade die typische Zimmerlautstärke. Selbst in hellhörigen Gebäuden dürften sich nicht einmal empfindliche Nachbarn davon gestört fühlen. Interessant nicht zuletzt für alle, die keine Möglichkeit haben, lautere Instrumente zu üblichen Tageszeiten zu spielen.

Kalimba Kaufen: 3 Top-Tipps für die richtige Wahl

Bei einem so simplen, günstigen Instrument kann man nicht viel falsch machen? Stimmt – wenigstens teilweise. Dennoch sollten gerade Anfänger nicht blind bei der erstbesten Kalimba aus unserem Shop zugreifen, sondern die folgenden drei wichtigen Punkte bedenken:

1. Wie komplex darf die Kalimba sein?
   Der Tonumfang einer Kalimba wird durch die Anzahl der Zungen bzw. Lamellen definiert. Mehr ermöglicht zwar eine größere Klangvielfalt, macht aber naturgemäß das Spielen (etwas) komplizierter. Insbesondere für Kinder und musikalische Neueinsteiger sind deshalb Kalimbas mit 10 oder sogar nur 8 Tönen empfehlenswert. Hier sind die Lamellen breiter und haben einen etwas größeren Abstand zueinander als bei Modellen mit 17 Tönen. So ist weniger Feinmotorik beim Spielen erforderlich.
2. Spiele ich nur für mich oder soll die Kalimba eine Band unterstützen?
   Kalimbas sind keine sonderlich lauten Instrumente, selbst wenn man sie kräftig bespielt. Insbesondere im Zusammenspiel mit anderen akustischen Instrumenten können sie daher schnell „untergehen“. Wer das vermeiden möchte, sollte eher auf ein Modell mit integriertem Tonabnehmer setzen. Wird eine solche Kalimba an die richtige Verstärkung angeschlossen, kann sie im Prinzip ganze Stadien beschallen. Zudem lässt sich auf diese Weise der Klang verzerren oder anderweitig verändern.
3. Ist mir bewusst, dass Kalimbas ein Minimum an Pflege benötigen?
   Die Kalimba ist simpel aufgebaut. Allerdings ist sie trotzdem nicht ganz ein solches „Sorglos-Instrument“ wie etwa ein Xylophon, das im Idealfall niemals vom Benutzer gestimmt werden muss. Kalimbas können sich mit der Zeit verstimmen und benötigen dann etwas Justierung. Je nach verwendetem Holz und dessen Finish ist hier ebenfalls ab und zu etwas Pflege nötig.

Kalimba stimmen ganz einfach

Die meisten Kalimbas sind in C-Dur gestimmt. Doch wie gibt man verstimmten Lamellen wieder die richtige Tonlage zurück? Dafür ist das kleine Hämmerchen vorgesehen, das vielen Kalimbas beiliegt – der sogenannte Stimmhammer. Zusammen mit einem herkömmlichen Stimmgerät oder einer entsprechenden App lässt sich damit jede Kalimba wieder in die richtige Tonlage bringen:

• Kalimba und Stimmgerät nebeneinander auf einen Tisch legen. Kalimbas mit Tonabnehmer können alternativ direkt per Kabel angeschlossen werden.
• Benachbarte Lamellen mit dem Daumen abdecken, damit sie nicht mitschwingen können.
• Die gewünschte Zunge mehrfach anspielen.
• Mit dem Stimmhammer ganz sachte auf das jeweilige vordere oder hintere Ende der Zunge schlagen, damit es unter der haltenden Achse verrutscht. Dadurch wird der freischwingende Teil verlängert oder verkürzt. So lässt sich die Tonhöhe justieren.
• So lange den Stimmhammer schwingen, bis auf dem Display der richtige Ton angezeigt wird. Bei vielen Modellen ist die korrekte Tonlage zusätzlich auf die Lamelle graviert.

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